Schweden Roadtrip: Auf der Jagd nach Polarlichtern

Am nächsten Tag zogen wir noch weiter Richtung Norden. Unser Ziel war das Örtchen Docksta, nahe dem Skuleskogen Nationalpark. Erneut standen uns 500 Kilometer malerische Landschaft in Schweden bevor. Die Gegend wurde einsamer, stiller und die Schneedecken immer dicker. Wir hörten entspannte Musik im Auto und genossen die Ruhe.

Wintery landscape in Sweden

Sunset

Kurz vor unserer Ankunft deckten wir uns in einem kleinen Supermarkt mit Lebensmitteln ein. Wenig später parkten wir den Wagen vor unserer Unterkunft Högsnäsgården: Ein hübsches, weißes Holzhäuschen, um dessen Eingang sich eine Lichterkette rankte. Auch dort gab es eine gemeinschaftliche Küche und ein gemütliches Wohnzimmer sowie elf einzelne Schlafzimmer. Allerdings waren wir die einzigen Gäste und hatte die Räume dementsprechend für uns allein – abgesehen von einer kleinen Maus, die ab und an durch die Küche huschte.

Wooden house in Sweden

Zum Sonnenaufgang brachen wir zum Skuleskogen Nationalpark auf. Wir stellten das Auto am Eingang ab und wanderten zu einer beeindruckenden Steinschlucht. Der Weg führte ziemlich steil bergauf und nach kurzer Zeit stand uns bereits der Schweiß im Gesicht.

Impressive Canyon

Trotzdem bewunderten wir die winterliche Landschaft und wurden am Ende mit einem zauberhaften Ausblick belohnt! Weitläufige Seen, dunkelgrüne Tannenwälder und viele kleinen Inseln. Vereinzelt durchzogen goldene Sonnenstrahlen das blassblaue Tageslicht – ein unfassbar schönes Bild!

Sunset

Der Weg nach unten gestaltete sich noch anstrengender als der Aufstieg. Einerseits mussten wir Ausschau nach den Wegweisen halten, andererseits gab es überall vereiste und glatte Flächen, denen wir ausweichen mussten. Nur langsam kamen wir voran und einmal rutschte mein Kumpel aus und schlitterte ganz elegant ein paar Meter über den verschneiten Waldboden. Zurück in unserer Unterkunft wärmten wir uns erst einmal mit Kaffee auf. Ich hätte mich glatt daran gewöhnen können, den Winter in diesem kuscheligen Holzhaus zu verbringen und die dicken Flocken zu beobachten, die vom Himmel fallen.

Snowman sitting on a bench

Da unsere letzte Nacht bevorstand, hofften wir, dass sich ein paar Nordlichter zeigen würden. Allerdings standen dichte Wolken am Himmel. In der Hoffnung, dass sich das Firmament aufklären würde, beschlossen wir, die ganze Nacht aufzubleiben. Immer wieder setzten wir Glühwein auf den Herd und wanderten mit dem warmen Getränk bewaffnet durch die eiskalte Nacht.

Traditional houses in Sweden

Evening light in Sweden

Wir hielten uns mit einem Serien-Marathon und philosophischen Gesprächen über das Leben wach, doch trotz aller Hoffnung blieb der Himmel bewölkt. Immerhin hatten wir so ein paar lustige Stunden verbracht. Nachdem wir ein paar Stunden Schlaf aufgeholt hatten, traten wir die Heimreise an: Zurück nach Stockholm, wo wir den Mietwagen wieder abgaben. Kurze Zeit später stieg ich in den Flixbus, der mich mit einer sehr, sehr langen Fahrt – auf der ich glücklicherweise gut schlafen konnte – zurück nach Hamburg brachte.

Laura

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