In Stockholm war ich bereits zwei Mal. In der Stadt mit ihren goldgelben und terracottafarbenen Häusern, wo es überall nach Zimtschnecken duftet, fühlte ich mich sofort wohl. Als ich die charmante Hauptstadt vor vier Jahren zum ersten Mal besuchte, verschlug es meine damalige Mitbewohnerin und mich zuerst in die Altstadt, Gamla Stan. Sie liegt auf einer von Stockholms 14 Inseln und verbindet die Nordhälfte mit der Südhälfte der Stadt. Wir spazierten über das Kopfsteinpflaster durch die verwinkelten Gassen und bestaunten die historischen, in der Sonne glänzenden Bauten.


Anschließend trafen wir uns mit zwei Couchsurfern zum Essen im „Mahalo“, ein veganes Café, in dem wir uns erst einmal einen ordentlichen Brunch gönnten. Anschließend führten unsere zwei neuen Freunde – Danyel und Magarita, die sich zuvor jedoch nicht kannten – auf den Monteliusvägen. Ein Aussichtspunkt südlich der Altstadt, von dem man einen klasse Blick auf das Panorama von Stockholm hat.

Mit einer Fähre setzten wir auf die Insel Kungsholmen über, wo wir uns das imposante Rathaus ansahen. Zwischendurch gönnten wir uns eine „Fika“. Das ist in etwa das schwedische Wort für eine Kaffeepause, in der man den Alltag kurz ruhen lässt und sich mit Freunden austauscht – ein wunderschönes Ritual, das bei den Schweden ganz groß geschrieben wird.


Den Abend verbrachten wir mit Magarita, ihrem Freund Hernán, sowie einem befreundeten Pärchen, Liga und Andreas, bei denen wir während unserer Städtereise unterkamen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an ein paar einzigartigen U-Bahn-Stationen vorbei, die einem bunten Kunstwerk glichen.

Am nächsten Tag erkundeten wir Södermalm, das trendige Szene-Viertel von Stockholm. Hübsche Cafés reihten sich an originelle Geschäfte und Kunstgalerien. Wir stöberten durch mehrere Läden, darunter „Grandpa“ (skandinavisch schlichte Mode und Dekoration), „Manos“ (ein Geschenkladen mit handgemachten Kleinigkeiten), „Coctail“ (voller verrückter, quietschbunter Accessoires), „Fat Cat“ (bei weitestem das schönste Einrichtungsgeschäft, in dem ich jemals war) und „Paper Cut“ (Einzigartige Schreibwaren, perfekt für mich als Notizbuch-Freak).


Im „Il Caffè“ legten wir eine Fika ein und beobachteten die Schweden um uns rum, die ebenfalls gemütlich Kaffee tranken. In Södermalm gibt es außerdem ein paar Straßenzüge mit traditionellen Holzhäuschen, beispielsweise in der Master Mikaels Gata.

In einem ehemaligen Industriegebiet am Wasser gibt es ein tolles Museum namens „Fotografiska“ mit zeitgenössischen Fotografie-Ausstellungen. Mit 25 Euro – für Studenten und Senioren gibt es Rabatt – ist der Eintritt zwar nicht gerade billig, die faszinierenden Werke sind es aber wert! Einen Steinwurf entfernt von der Galerie liegt das „Herman‘s“, das beste, vegane Buffetrestaurant, in dem ich je war! Für rund 20 Euro kann man sich so richtig den Bauch vollschlagen mit einer großen Auswahl hausgemachter Speisen. Unsere Favoriten waren das ofenfrische Brot mit Oliven-Tapenade, Shepherd‘s Pie und Ratatouille. Vom Balkon hat man außerdem eine weitere, tolle Aussicht auf die Stadt. Am Abend machten wir mit Couchsurfer Danyel das Nachtleben unsicher.




Nachdem wir ausgeschlafen hatten, trafen wir unsere Freunde in einem eleganten, verwinkelten Café namens „Vete-Katten“, wo wir Zimtschnecken verspeisten und uns mit Kaffee aufwärmten. Anschließend spazierten wir durch die beleuchteten Einkaufsstraßen des edlen Stadtteils Östermalm.

Wir schlenderten durch den weitläufigen Park Kungsträdgården, warfen einen Blick in das majestätische Grande Hotel und genossen am Wasserufer die Aussicht auf den Royal Palace, der wiederum auf der Insel gegenüber, in der Altstadt liegt. Ebenfalls einen Besuch wert ist „Östermalms Saluhall“, eine Markthalle, in der es frische Lebensmittel und schwedische Spezialitäten zu kaufen gibt.


Ein paar Straßenzüge weiter befindet sich die Stadtbibliothek, ein prachtvolles Gebäude, dessen runder Turm bis unter die Decke mit Büchern gefüllt ist. Bevor es für uns wieder zum Flughafen ging, gönnten wir uns ein unfassbar leckeres Abendessen im „Koh Phangan“, einem thailändischen Restaurant.
