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Lage von Yucatán
Mexiko ist ein riesiges Land, von dem Yucatán den südöstlichen Zipfel einnimmt. Auf der Halbinsel liegen die beiden Bundesstaaten Quintana Roo und Yucatán, die direkt an Belize und Guatemala grenzen. Erst von den Maya bevölkert und später von den Spaniern kolonialisiert, zeichnet sich die Region durch historische Maya-Bauwerke, Natur-Phänomen wie den Cenoten und lebhafte Städte mit bunter Kolonial-Architektur aus. Eingeschlossen vom Golf von Mexiko und dem karibischen Meer bietet die Küste Yucatáns zudem traumhafte Strände.

Nach Yucatán reisen
Flüge nach Yucatán landen immer im All-Inclusive-Paradies Cancún. Von Deutschland aus gibt es zahlreiche Verbindungen, die entweder über größere europäische Flughäfen wie Paris oder Amsterdam gehen oder über die USA. Von Frankfurt aus bietet die Lufthansa auch Direktflüge an, die man – wenn man früh genug bucht – zu einem echten Schnäppchenpreis von unter 500 Euro ergattern kann. Die Preisspanne für Flüge mit Zwischenstopp reichen von 450 bis 1000 Euro. Ich lag für die Reise von Hamburg über Amsterdam mit 800 Euro eher am oberen Ende des Spektrums, allerdings habe ich auch sehr kurzfristig gebucht.

Als deutscher Staatsangehöriger braucht man für die Einreise kein Visum, der Reisepass genügt. Bis zu 180 Tage darf man sich dann im Land aufhalten. Seit der Corona-Pandemie sollen Einreisende laut dem Auswärtigen Amt jedoch stärker kontrolliert werden. Eventuell müssen Touristen den Grenzbeamten ihren Reisezweck „schlüssig darlegen“. Es empfiehlt sich daher, eine Hotelreservierung, ein Rückflugticket oder Ähnliches bei sich zu haben.
In Yucatán reisen
Am flexibelsten ist man im Südosten Mexikos mit einem Mietwagen. Nur mit einem eigenen Auto kommt man an die abgelegeneren Orte und die unberührte Natur, die noch vom Touristenstrom verschont ist. Die günstigsten Angebote für eine Woche ab Cancún Flughafen starten ab 250 Euro, wie ein Blick auf Check24 verrät. Die beliebtesten und am besten bewerteten Autos liegen bei 300 bis 500 Euro. Sicherlich lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben und den Wagen von einem seriösen Anbieter mit positiven Referenzen zu mieten. Der Verkehr in den Städten und in dicht besiedelten Gebieten ist typisch Lateinamerika: hektisch und laut. Die Haupt- und Landstraßen in Yucatán seien hingegen in sehr gutem Zustand, habe ich immer wieder gehört.

Ich selbst war mit dem Bus unterwegs, mit dem man ebenfalls wunderbar die gesamte Region bereisen kann. Der Betreiber ADO hat ein dichtes, sehr gut verzweigtes Netz. Neben den größeren Städten halten die Busse auch an kleineren Ortschaften, bekannten Attraktionen wie Chichén Itzá und an Fähranlegestellen. Die Busse sind nahezu immer pünktlich und sehr komfortabel. Tickets kann man entweder am Bus-Terminal kaufen oder online. Da aber weder die Webseite noch die App des Betreibers reibungslos funktioniert, würde ich dazu raten, Tickets auf einer größeren Plattform wie Bus Bud zu erwerben. Für eine Strecke von 100 Kilometer (etwa Valladolid bis Tulum) zahlt man je nach Uhrzeit zehn bis 25 Euro. Eine weitere Reisemöglichkeit sind Sammeltaxis (Collectivos) – eine optimale Alternative, um Orte zu besuchen, die nicht von den Bussen angefahren werden oder wenn die Fahrtzeiten der Busse nicht in den eigenen Reiseplan passen. Ich bin mit dem Collectivo zum Beispiel vom Fähranleger Chiquila nach Valladolid gefahren. Für die Strecke von 160 Kilometer habe ich umgerechnet etwa 15 bis 20 Euro gezahlt.
Kriminalität und Sicherheit in Yucatán
Natürlich war die erste Reaktion meiner Mutter, als ich ihr von den Reiseplänen erzählte: „Mexiko ist viel zu gefährlich!“ Unrecht hat sie nicht. Die grausamen Bilder und Reportagen aus dem Drogenkrieg zeichnen ein Bild von grenzloser Gewalt. Das Auswärtige Amt führt auf seiner Seite über Mexiko gleich mehrere Bundesstaaten an, die man bei einem Aufenthalt in dem Land meiden sollte. Touristen können dort immer Gefahr laufen, in einen bewaffneten Konflikt zwischen rivalisierenden Kartellen zu geraten. Diebstähle, Raubüberfälle – auch im Straßenverkehr und in öffentlichen Bussen – und Express-Entführungen sind an der Tagesordnung, auch Gewalt gegen Frauen hat in den letzten Jahren rapide zugenommen.

Zwar gehört Yucatán nicht zu den Regionen, die als besonders gefährlich gelten, doch auch dort operieren die Drogenkartelle im Hintergrund. Wie immer beim Reisen gilt es, die Grundregeln der Sicherheit zu beachten. Sich nachts nicht allein draußen aufzuhalten und Autofahrten bei Nacht zu meiden, keine Anhalter mitzunehmen, Wertsachen nahe am Körper am Körper zu tragen und Getränke in Bars nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Ein Einheimischer riet mir zudem, Fahrten mit Taxen zu vermeiden, da sich unter den Fahrern auch Kriminelle verbergen können. Nicht selten sind selbst Polizeikräfte oder uniformiertes Sicherheitspersonal an Straftaten beteiligt. Ich habe mich in den touristischen Gebieten, in denen ich unterwegs war, jederzeit sicher gefühlt und hatte ausschließlich herzlichen, gastfreundlichen Kontakt mit den Menschen vor Ort. Dass Mexiko aber ein gefährliches Pflaster ist und man stets mit höchster Vorsicht unterwegs sein sollte, steht außer Frage.
Klima und Wetter in Yucatán
In Yucatán herrscht tropisches Klima. Mit einer durchschnittlichen Tageshöchsttemperatur zwischen 25 und 30 Grad zählt die Halbinsel zu den wärmsten Regionen in Mexiko. Von Juni bis November ist Regenzeit, was bedeutet, dass immer wieder kurze, intensive Schauer vom Himmel fallen. Mit einer Niederschlagsmenge von 180 Millimeter ist der September laut Wetter.de der regenreichste Monat. Wenn besonders viel Niederschlag fällt, kann es gebietsweise zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen. Von Mai bis November ist zudem Hurrikan-Saison. In dieser Zeit ist insbesondere an den Küsten mit Tropenstürmen und besonders heftigen Regenfällen zu rechnen. Die perfekte Reisezeit ist also zwischen Dezember bis April, in denen es angenehm warm und trocken bleibt.

Unterkünfte in Yuctán
Yucatán ist einer der touristischsten Regionen Mexikos. Dementsprechend breit ist die Palette möglicher Unterkünfte. Von Hostels ab zehn Euro pro Nacht bis zu Luxus-Lodges ab 1000 Euro pro Nacht sollte jeder Urlauber die für ihn passende Bleibe finden. Vor allem entlang der Küste gibt es in den beliebten Reisezielen (Cancún, Playa del Carmen, Tulum) ganze Abschnitte, die nur Hotels gewidmet sind. Diese heißen passenderweise „Zona Hotelera“. Cancún ist insbesondere bei All-Inclusive-Urlaubern beliebt, Tulum eher bei vermögenden Sinnsuchern. In den „Zonas Hoteleras“ ist man ziemlich abgeschirmt und meist nur unter anderen Reisenden. Zwar befindet man sich meist in Strand-Nähe, doch das eigentliche Stadtzentrum und das authentisch mexikanische Leben ist relativ weit weg.

Wer weniger Annehmlichkeiten, mehr Kontakt mit den Einheimischen und reale Eindrücke des Lebens vor Ort erfahren will, ist in einem Airbnb oder einem Hostel besser (und günstiger) aufgehoben. Ich habe ausschließlich in Hostels übernachtet und nie mehr als 20 Euro für die Nacht bezahlt. Trotzdem waren alle Bleiben richtig hübsch und sauber, hatten sehr hilfsbereite Mitarbeiter, herzliche Gäste und meist auch Angebote für Ausflüge. Selten habe ich während einer Reise in so vielen fantastischen Hostels übernachtet.
Währung und Preise in Yucatán
In Mexiko zahlt man mit dem Peso Mexicano. Ein Peso entspricht aktuell 0,05 Euro. Für einen Euro erhält man dementsprechend 20 Pesos – eine Umrechungsrate, die das Überschlagen im Kopf für mich sehr einfach gemacht hat. Das Preisniveau in Mexiko ist im Allgemeinen niedriger als in Europa, allerdings liegt Yucatán als stark besuchte Region eher am oberen Ende des Spektrums und ist innerhalb des Landes eher ein teures Urlaubsziel. Das meiste Geld habe ich für Ausflüge und Eintrittspreise ausgegeben. Abgesehen davon bin ich mit kleinem Budget ausgekommen. Indem man in Hostels übernachtet, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt und beim Essen eher die kleinen einheimischen Lokale oder Street Food-Stände wählt (die ohnehin viel authentischere Gerichte servieren), kann man einiges an Geld sparen.

Gerade beim Essen oder für das Einkaufen bei Straßenhändlern sollte man Bargeld parat haben. Ansonsten kann man nahezu überall in Yucatán mit Karte zahlen. Alle gängigen Kreditkarten werden weitestgehend akzeptiert und an Geldautomaten, die dem Maestro-System angeschlossen sind, kann man problemlos Geld abheben. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Das Auswärtige Amt warnt vor Kreditkartenmissbrauch, bei dem manipulierte Geldautomaten die Daten kopieren. Man solle Automaten vorzugsweise tagsüber und innerhalb von gesicherten Gebäuden nutzen. Allgemein gilt, dass man zwar für den Notfall immer etwas Bargeld bei sich tragen sollte, allerdings nur die Summe, die man für den Tag brauchen könnte. Größere Mengen sollten in der Unterkunft verwahrt bleiben.
Essen in Yucatán
Fajitas, Tacos, Burritos, Enchiladas – das Essen in Yucatán war ein absoluter Traum und ein Highlight der Reise. Allein die Guacamole, die täglich auf meinem Speiseplan stand, schmeckte himmlisch. Kein Wunder, sind die Avocados, die in Mexiko wachsen viel größer und cremiger als die Exemplare in unseren Supermärkten. Im tropischen Karibik-Klima von Yucatán gedeiht eine Vielzahl von (exotischen) Obst- und Gemüsesorten, dementsprechend ist die Küche reich an frischen, nahrhaften Zutaten, die in Kombination mit Reis und Bohnen sehr schmackhafte und sättigende Mahlzeiten ergeben. Zwar gehören auch Fleisch und Käse zu den Grundzutaten der einheimischen Küche, doch wenn man diese weglässt, ist das Essen eigentlich immer vegetarisch und meist sogar vegan. Neben der klassischen Guacamole bietet Mexiko noch eine Vielzahl weiterer Dips in Form von Moles und Salsas, die man unbedingt testen sollte!

Die bunten Trope-Früchte, die in Yucatán im Überfluss wachsen, kann man entweder als süßen Snack oder in Form frisch gepresster Säfte genießen. In puncto Alkohol ist Mexiko als Land des Tequila und Mezcal bekannt. In Yucatán sind außerdem die sogenannten Micheladas verbreitet: Bier mit Limette, Salz, Soja- und Worcestershire-Soße, aber auch auch das ikonische Corona-Bier und fruchtige Cocktails sind sehr beliebt. Mein Lieblingsgetränk, von dem ich auf der Reise nicht genug bekam, war Horchata, ein alkoholfreies Getränk, das auf Reismilch basiert. Dem cremigen Shake werden meist noch winterliche Gewürze wie Zimt und Kardamom zugefügt. Dementsprechend erinnert Horchata an eine Art flüssigen Milchreis.