Kuba: Auf Fahrrädern zu den Korallenriffen

Unser nächstes Ziel auf Kuba war das Dörfchen Playa Larga, das im Süd-Westen der Insel, das direkt am Nationalpark Ciénaga de Zapta liegt. Ein Taxi Colectivo holte uns und ein paar andere Touristen ab. Leider hatten wir zusammen so viel Gepäck, dass der Kofferraum nicht mehr schließen konnte. Kurzerhand zückte der Taxifahrer einen Spanngurt und klemmte damit die Tür des Kofferraum am Heck fest. Die Kubaner sind eben kreativ!

Departure in Viñales with a taxi colectivo

Unser Airbnb, das „Hostal Melody“ wurde von einer unfassbar goldigen Familie geführt. Bei Ankunft gab es direkt einen kleinen Snack für uns, der eher einem Festmahl glich: Brot mit gegrilltem Gemüse, Kochbananen, Malanga-Chips und frische Säfte. Zum Sonnenuntergang spazierten wir durch das ruhige Dörfchen und landeten am Strand.

Sunset in Playa Larga

Zum Sonnenuntergang erkundeten wir das Dörfchen und landeten schließlich am Strand. Statt Sand erwarten uns hier ein felsige, von spitzen Steinen geprägte Ufer. Wir sprangen deshalb nur kurz ins Wasser und gingen dann zum Dofplatz, der um einiges kleiner war als der in Viñales, aber mindestens genauso lebhaft. An den wenigen Cocktail-Ständen hatten sich bereits jede Menge Urlauber eingefunden. Nach einer Weile gingen wir zurück zu unsere Unterkunft, wo ebenfalls gefeiert wurde. Eine Salsa-Band spielte auf der Terrasse. Wir schlossen uns den anderen Gästen an. Mein Kumpel beim Trinken, ich auf der Tanzfläche.

Palm Trees in the sunset

Am nächsten Morgen fuhr unsere Gastgeberin, eine kleine, sanftmütige Kubanerin, auf deren Lippen immer ein Lächeln lag, ein riesiges Buffet auf. Es gab Brot, frischen Salat und Obst, getrocknetes Obst, noch mehr Malanga-Chips, Marmelade, Kaffee und Guavensaft – ein Traum! Während dem Frühstück besprachen wir mit der Señora unseren Plan für den Tag, woraufhin sie uns mit zahlreichen Ideen und Ratschlägen versorgte.

Breakfast at the Airbnb in Playa Larga

Wir beschlossen, Fahrräder von ihrer Familie zu mieten – das kostete rund fünf Euro für den ganzen Tag – und steuerten als Erstes das Kolibri-Haus in einem Nachbarort an, eine Art Aufzuchtstation für die kleinen Vögel. Wir konnten die schillernden, flinken Tiere aus nächster Nähe beobachten. Anschließend brachen wir zu einer längeren Tour auf: Wir legten 15 Kilometer bis zur Bucht Cava de los Pesces zurück. In der Morgensonne radelten wir eine ruhige Landstraße entlang. Zu unsere Rechten erstreckte sich die unendliche Weite des Ozeans, zu unserer Linken grüne Palmen und dichte, tropische Wälder.

A hummingbird drinking

An unserem Ziel angekommen, einem felsiges Ufer, sprangen wir zur Abkühlung sogleich ins Wasser. Ein märchenhafter Farbverlauf von himmelblau über türkis bis zu tiefem dunkelblau zog sich durch das Meer. Außerdem fanden sich jede Menge Korallenriffen in der Bucht – perfekt zum Schnorcheln! Schon direkt am Ufer tummelten sich viele exotische Fische. Als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, machten wir uns auf den Rückweg. Unsere Mägen knurrten bereits ordentlich und wir waren heilfroh, als wenig später das nächste Festmahl aufgetragen wurde. Frittierte Kochbananen, Pommes, Avocado, frische Salate, Gemüsesuppe und Reis, dazu wieder einmal köstlicher Saft. Den Abend verbrachten wir erneut bei Cocktails auf dem Dorfplatz, wo wir mit einer paar anderen Reisenden abhingen.

Cava des los Pesces in Playa Larga

Bereits beim Aufstehen freute ich mich auf das ausgiebige Frühstück, das zum einen gegen den Alkoholdunst der Nacht half, und uns zum anderen für den Tag stärkte. Wir schwangen uns erneut auf die Fahrräder und steuerten dieses Mal eine kleine Farm an. Unsere Gastfamilie hatte dort für uns einen Pferdeaustritt organisiert. Ein fröhlicher, energiegeladener Farmer nahm uns dort in Empfang. Es war mein zweites Mal auf einem Pferderücken innerhalb kurzer Zeit, deshalb war ich dieses Mal schon deutlich entspannter.

Wide field with palm trees in Playa Larga

Woodpecker on a tree

Der Mann führte uns durch die vielfältige Natur: Wir ritten sowohl durch dichte Wälder als auch über weite Felder, auf denen nur einzelne Palmen standen. Tropische Vögel stimmten währenddessen ein vergnügtes Zwitscher-Konzert an. Wir legten einen Stopp in einem kleinen Heimatmuseum ein. Dort sind immer noch Häuser – beziehungsweise Hütten – zu sehen, die aus der Zeit der Revolution erhalten sind. Hier fand auch das erste Abendessen der Revolution statt. Die Führerin, eine alte kubanische Dame, die als Kleinkind dort gelebt hat, erzählte uns lebhaft von der Zeit. Sehr beeindruckend!

Local museum in Playa Larga

Wieder auf dem Bauernhof angekommen, zeigt uns der Famer seine Plantagen, auf denen er alles Mögliche von Papayas über Avocados bis hin zu Bananen und Paprika anbaut. Zum krönenden Abschluss durften das Ganze in Form eine gewaltigen Obst- und Gemüsetellers verkosten. Gemeinsame mit dem Farmer und seiner Frau tranken wir einen Cafecito und sahen ihren Küken zu, wie sie gemütlich Körner vom Boden pickten.

Plantations of the farm

Nach einer herzlichen Verabschiedung beschlossen wir, an den Strand zu radeln, der nur wenige Minuten von dem Bauernhof entfernt lag. Eine weitere Traumkulisse: Feinster, weißer Sand und türkisblaues Wasser – genau wie man sich einen karibischen Strand vorstellt! Wir sprangen direkt ins Meer, eine wohltuende Erfrischung in der tropischen Hitze. Wir schwammen mehrere Runden, dösen im Schatten und machten und zum Sonnenuntergang auf den Rückweg. Nach einem weiteren Buffet (Kichererbsen-Suppe, Kochbananen, Rosmarin-Kartoffeln, frische Salate und Reis) fielen wir ins Bett.

Marvelous beach in Playa Larga

Laura

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