Kuba: Von pastellfarbenen Häusern zum Wasserfall im Dschungel

An unserem letzten Morgen in Playa Larga wachte ich mit dem Sonnenaufgang auf. Während ich auf einer Hängematte in der Terrasse ein Buch las, wachte um mich herum das Dorf auf: Hähne krähten, Fahrräder und Pferdekutschen polterten vorbei und der Duft nach kubanischem Kaffee breitete sich aus. Nach dem Frühstück stiegen wir in unser Taxi nach Cienfuegos. Ein unterhaltsamer Ritt! Nicht nur prophezeite der Fahrer meinem Kumpel und mir eine Zukunft als Paar, sondern wir saßen abwechselnd auf einem improvisieren Sitz direkt vor der Gangschaltung. Immer wenn der Fahrer auf die Bremse drückte, musste man sich rechtzeitig an Fahrer- und Beifahrersitz festklammern, um nicht im Armaturenbrett zu landen.

Colonial houses in Cienfuegos

Erstaunlicherweise kamen wir trotzdem heil bei unserer Airbnb-Gastfamilie an, die uns mit frischem Saft empfing und uns mit Hilfe von einem Stadtplan mit der Umgebung vertraut machte. Dann gingen wir auf die nächste Entdeckungstour auf Kuba. Sofort verliebte ich mich in die französischen Kolonial-Bauten. Wir spazierten die Hauptstraße, El Prado, entlang und bewunderten die Häuser. Himmelblaue, rosafarbene und blassgelbe Bauten, von deren Fassade langsam die Farbe abblättert. Säulen und zahlreichen verschnörkelte Elemente verliehen den Häusern dennoch eine majestätische Erscheinung.

Pastel colored facades of buildings in Cienfuegos

Parque José Martí in Cienfuegos

Auch der zentrale Platz, der Parque José Martí, ist von prächtigen Gebäuden gesäumt. Rund herum verkauften kubanische Frauen Souvenirs und Taxifahrer warteten, Zigaretten rauchend und an ihre Oldtimer gelehnt, auf Fahrgäste. Nach einer Weile meldet sich der Hunger. Wir suchten uns das Restaurant „El Campesino“ aus, wo wir neben leckeren Kochbananen-Chips auch einen schlafenden Kellner und einen quietschgrünen Papagei vorfanden, der putzmunter durch den Laden watschelte. Nach ein paar Mojitos liefen wir zu unserer Unterkunft zurück.

Parrot in restaurant

Am folgenden Morgen weckte uns der Regen, der auf die Blätter der Bananenpalme vor unserem Zimmer prasselte. Nach dem Frühstück hatte der Schauer wieder nachgelassen und erneut schlenderten wir über El Prado, dieses Mal in Richtung Süden, wo die Straße in den Malecón, die Uferpromenade, übergeht. Wir landeten im Stadtviertel Punta Gorda, in dem ein paar pompöse Villen stehen. Leider zog sich der Himmel wieder zu und es schüttete erneut kräftig – leider für den Rest des Tages. So verbrachten wir die restlichen Stunden in Cienfuegos damit, von Restaurant zu Café zu Bar zu huschen. Damit ging die Zeit in der hübschen Stadt auch schon zu Ende.

Punta Gorda, a district of Cienfuegos

Vintage car driving along El Prado of Cienfuegos

Unser nächstes Ziel war Trinidad. Auf dem Weg dorthin wollten wir den Wasserfall El Nicho besuchen. Für einen Preis von rund 25 Euro bekamen wir von unserer Gastfamilie einen privaten Taxifahrer zur Verfügung gestellt, der uns zum Wasserfall brachte, dort auf uns wartete und uns bis zu unserer nächsten Unterkunft in Trinidad chauffierte. Sobald wir die Stadt verlassen hatten, waren wir wieder von üppiger, grüner Landschaft umgeben. Unser lustiger Taxifahrer erzählte nicht nur die ganze Zeit Witze, sondern erklärte uns auch jede Menge Details über die Umgebung.

Tropical forest on the way to El Nicho

Je näher wir dem Wasserfall kamen, desto steiler und holpriger wurde die Straße. El Nicho befindet sich nämlich im Gebirge Sierra del Escambray. Unser Fahrer gab ordentlich Gas und raste über Stock, Stein und zahllose Schlaglöcher den Berg nach oben. Währenddessen verwandelte sich die Natur um uns in einen dichten, tropischen Wald: Meterhohe Mangobäume, dichtes Gestrüpp, Palmen und dicke Bananenstauden. Auf dem Berg angekommen, bot sich uns ein fantastischer Blick über die saftig grüne Gebirgslandschaft.

Mountain landscape of Sierra del Escambray

Wir zahlten den Eintrittspreis von rund zehn Euro und wanderten über die Felsen durch das Dickicht. Wenig später kamen wir auch schon am Wasserfall an: Eine gewaltige Kaskade, die sich unter lautem Rauschen 15 Meter in die Tiefe stürzte. Unten sammelte sich das Wasser in einer großen, smaragdgrünen Lagune. Am Wegrand trafen wir auf zwei Tourguides, die uns für einen kleinen Aufpreis von fünf Euro eine private Führung in eine Tropfsteinhöhle boten. Anschließend badeten wir in dem natürlichen Pool – eiskalt, aber sehr erfrischend.

El Nicho waterfall

Nachdem wir – der karibischen Sonne sei Dank – schnell getrocknet sind, hockten wir uns wieder in den ratternden Oldtimer unseres Fahrers und freuten uns auf Trinidad.

Laura

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