Kroatien: Zadar und die Melodie des Meeres

Kroatien war eines der Länder, das schon lange sehr weit oben auf meiner Fernweh-Liste stand. Im Oktober vergangenen Jahres war es dann endlich soweit. Mein Partner und ich stiegen in Düsseldorf (beziehungsweise in Weeze, ein Kaff 80 Kilometer nördlich von Düsseldorf) in einen Ryanair-Flieger und waren wenig später über den Wolken, die in der goldenen Herbstsonne leuchteten. Im Landeanflug konnten wir Berge, das Meer, und tausend kleine Inseln vor der Küste erspähen. In meinem Bauch kribbelte die Vorfreude.

Island and mountains of Croatia

Als wir in Zadar aus dem Flieger stiegen, schlug uns sofort eine warme, salzige Brise entgegen. Am Flughafen holten wir unseren Mietwagen, den wir zuvor über Enterprise gebucht hatten, ab und fuhren bei offenen Fenstern die wenigen Minuten ins Stadtzentrum. Sonne im Gesicht, Wind im Haar und Wärme im Herzen. Nachdem wir unser Airbnb für die Nacht bezogen hatten, erkundeten wir die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt. Wir spazierten durch enge Gässchen und über weiß gepflasterte Straßen. Alte Häuschen mit Fensterläden und bröckeliger Fassade reihten sich an frisch gestrichene Gebäude, die in zarten Orange- und Beigetönen leuchteten.

Tower of the St. Anastasia chruch of Zadar

Old town of Zadar

Wir kamen an den schlichten und dennoch prächtigen Kirchen St. Anastasia und St. Donatus vorbei und bestaunten auf dem römischen Forum verfallene Ruinen, ein Relikt der römischen Herrschaft, unter der die Hafenstadt einst stand. Wir umrundeten die Halbinsel und schauten uns von der Uferpromenade aus den Sonnenuntergang an. Dort befinden sich zwei außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten. Der „Gruß an die Sonne“. Ein rundes Glaselement, in dem Photovoltaik-Anlagen verbaut sind. Diese schalten sich nachts an und leuchten bunt. Direkt daneben, quasi unter den Stufen zum Wasser liegt die Meeresorgel, die man weniger sehen als viel mehr hören kann. Wellenbewegungen unter den Steinplatten erzeugen harmonische Pfeiftöne.

Wir saßen eine Weile dort, lauschten der Melodie des Meeres und sahen zu, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Als der Himmel dann seine Farben von blassblau zu dunkelgrau änderte, zogen wir weiter. Zurück in der Altstadt setzt wir uns in das „Indie Cafe“, in dem es nicht nur ein entspanntes und hippes Ambiente gab, sondern auch sehr preiswerte Drink (vier Cocktails für acht Euro). Kurz darauf lud uns ein einheimischer Couchsurfer zum Trinken mit anderen Reisenden ein.

Roman ruins and St. Anastasia church

Er wohnte auf dem Festland gegenüber der Halbinsel. Den Wassergraben, der die Stadtteile miteinander verbindet, konnten wir über eine Brücke passieren. In der abendlichen Wärme erkundeten wir so also noch einen weiteren Stadtteil. Hohe Wohnhäuser, Sportplätze, Kioske und Friseursalons prägten das Straßenbild. Wir wurden herzlich empfangen und gaben eine bunte Runde ab: Zwei kroatische Studenten, ein polnisches Mädel mit ihrem chilenischen Freund und wir mit puerto ricanischem und deutschem Hintergrund. Nach ein paar lustigen Stunden spazierten wir zurück und fielen direkt ins Bett.

Sunset in Croatia

Am nächsten Tag weckte uns ein kräftiger Regenschauer. Trotzdem fand direkt vor unserer Unterkunft der tägliche Markt statt. Allerdings waren nur wenig Stände besetzt. Das Angebot aber trotzdem riesig: Von dunkelgrünem Spinat über knackige Paprika und Tomaten bis hin zu saftigen Birnen und süßen Feigen – alles aus eigenem Anbau. Wir deckten uns fürs Frühstück ein, holten bei einer Bäckerei noch Brot und bereiteten ein leckeres Mahl in unserer Unterkunft zu. Als wir aufbrachten, lag immer noch der Duft nach gebratenem Knoblauch und getoastetem Schwarzbrot in der Luft.

A few bottles of wine in the old town

Nachdem wir unser Gepäck im Auto verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Denn unser nächster Ziel war die Insel Dugi Otok, zu der wir mit einer Fähre übersetzen mussten. Während der Fahrt hörte der Regen nach und nach auf und die Wolken verzogen sich. Pünktlich zu unserer Ankunft strahlte uns die Sonne wieder mit voller Kraft entgegen.

Laura

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