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Nachdem wir Dubrovnik erkundet hatten, führte uns unser Weg in das Dörfchen Čatrnja, nahe den Plitvicer Seen („Plitvička Jezera“). Der größte und älteste Nationalpark Kroatiens. Ein Highlight, das wir uns bis zum Ende unserer Reise aufgespart hatten. Auf dem Weg legten wir einen kurzen Zwischenstopp in Split ein, um uns erneut auf dem riesigen Markt mit frischem Obst und Gemüse einzudecken. Unser Weg führte uns von der Küste ein Stück mehr ins Landesinnere, erneut vorbei an gewaltigen Felsformationen. Wir snacken Brot und Ajvar – das uns mittlerweile wohl schon durch die Adern floss – philosophierten über das Leben und konnten einen traumhaften Sonnenuntergang beobachten.

An unserem Airbnb angekommen, hatte unser Gastgeber bereits den Grill für uns angefeuert und einen Freund dazu angewiesen, Bier für uns einzukaufen. Während wir Pfifferlinge, Zwiebeln und Paprika im Feuer schmorten, ließen wir uns von den Flammen wärmen und unterhielten uns mit unserem Gastgeber. Da wir am nächsten Tag früh aufbrechen wollten, gingen wir zeitig ins Bett.

Der nächste Tag startet mit einem Unfall. Ein Bäcker fuhr in einem kleinen Wagen vor, um frisches Brot zu verkaufen, gefühlt die Leibspeise von Juan. Da er die Gelegenheit auf keinen Fall verpassen wollte, rannte er barfuß aus dem Haus und trat direkt in einen riesigen, spitzen Stein. Anschließend konnte er nur noch humpeln, war aber trotzdem wild entschlossen, sich die Seen nicht entgehen zu lassen. Wir parkten vor dem Eingang und zahlten den Eintritt. In der Hauptsaison kostet die Karte für Erwachsene rund 23 Euro, in der Nebensaison zehn Euro.


Bereits nach den ersten paar Meter bleiben wir sprachlos stehen: Vor uns rauschten gewaltige Wasserfälle in die Tiefe und sammelten sich in einem großen See. Wir suchten uns eine der Wanderrouten aus und stürzten uns in die unberührte Natur. Der Park besteht hauptsächlich aus Wald. An einigen Bäumen hatten die Blätter bereits herbstlich-bunte Farbtöne angenommen. Der Pfad führte über Holzstege -und Brücken, entlang der beeindruckender Landschaft. Tosende Wasserfälle, von denen es in dem Park 90 Stück gibt. Stille smaragdgrüne Seen. Zerklüftete Felsen. Wir hätten noch ewig durch den Park wandern können. Doch nach vier Stunden, für Juan mit seinem Humpel-Gang besonders anstrengend, verließen wir den Park wieder und fuhren noch weiter ins Landesinnere.


Als letzten Stopp der Reise steuerten wir die Stadt Osijek an, in der eine Couchsurfing-Bekanntschaft von Juan wohnt. Bei ihr und ihrem Partner wollten wir die letzten beiden Tage der Reise ausklingen lassen. Unterwegs beschlossen wir, kurz in der Hauptstadt Zagreb zu halten. Noch bevor wir überhaupt geparkt hatten, wurden wir Zeugen eines Autounfalls. Während Juan sich dann die Haare schneiden ließ, schaute ich mich um. Zagreb war ganz anders, als alle anderen Orte, die wir zuvor in Kroatien gesehen hatten. Eine pulsierende Großstadt, in der sich moderne Häuschen an verfallene Bauten reihten. Trams zuckelten durch die Straßen und jede Menge junge Leute in hippen Klamotten strömten durch die Stadt. Ein einzigartiges, charmantes Bild. Nachdem ich in ein paar Läden gestöbert hatten und Juans Haare geschnitten worden waren, fuhren wir weiter. Unfassbarerweise krachten an genau der gleichen Stelle schon wieder zwei Auto ineinander!

Zwei Stunden später bereiteten uns Karla und Nikita einen herzlichen Empfang. Die beiden schlossen uns in die Arme und ich sie sofort in mein Herz! Wir verbrachten mit ihnen zwei wunderschöne, gemütliche Tage in deren Wohnung. Juans Fuß schien ziemlich übel verletzt, sodass er sich sowieso nicht großartig bewegen konnte. Umso schöner, dass wir solch warmherzige, liebe Gesellschaft um uns hatten. Ein perfektes Ende unseres Roadtrips.
